Supertalente – wie außergewöhnliche Leistungen entstehen

Fundstück: In der ZDF Mediathek gibt es bei den Terra X Dokumentationen eine Reihe mit dem Titel «Supertalent Mensch». Im ersten Teil:  «Die Körperbeherrscher» werden sportliche Ausnahmeleistungen vorgestellt und erklärt. Eine sehr faszinierende und spannende Sendung! Den Anfang macht Herbert Nitsch, einer der erfolgreichsten Apnoe -Taucher der Welt: ihm gelang es 2009, mit nur einem einzigen Atemzug 214 m tief zu tauchen, ohne Sauerstoffgerät. Dabei war er ungefähr 9min lang unter Wasser.

 

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mit nur einem einzigen Atemzug 214m in die Tiefe….

 

 

Wenn du nun versuchst, die Luft anzuhalten, wird dir das normalerweise nur 1-2min lang gelingen, dann wird der angeborene Drang, Luft zu holen, so stark, dass du dem nicht widerstehen kannst: Du schnappst nach Luft.

 

Wie kann es also Herbert Nitsch gelingen, genau diesen Atemreflex zu unterdrücken und vor allem: keine Angst zu verspüren in der dunklen und kalten Tiefe?

 

 

 

 

 

 

 

 

Training, Konzentration und Regulation von Gefühlen

Sein Geheimnis liegt in seiner über lange Jahre hinweg ausgebildeten Fähigkeit, den Zustand seines Körpers und seiner Funktionen nicht nur wahrzunehmen, sondern auch gezielt anzusteuern. «Ich wende den Blick nach innen, beobachte die Funktionen meine Körpers». Sein antrainiertes Lungenvolumen umfasst 10l (bei Untrainierten sind das ca. 5l). Zusätzlich pumpt er vor jedem Tauchgang seine Lunge mit Sauerstoff auf -das sogenannte packing- und kommt so bis auf 15l.

Er sagt über sich, er spüre keine Anspannung, Panik gäbe es nicht und lächelt dabei ruhig und gelassen. Mithilfe von Meditation hat er die Kontrolle über seine Körperfunktionen und seine Emotionen in Perfektion trainiert. Es wird deutlich, dass starke mentale Fähigkeiten auch starke körperliche Leistungen hervorbringen – Herbert Nitsch verfügt über keine besseren körperlichen Voraussetzungen wie wir!

 

Und was hat das mit mir und meinem Sport zu tun?

Sehr viel. Denn egal, ob dein Ziel lautet, in der nächsten Saison einen ersten Triathlon zu bestehen oder ambitionierte Leistungen zu erbringen: Training von Körper UND Kopf leistet beim Streben nach optimalen Leistungen im Wettkampf wertvolle Dienste. Es ist inzwischen wissenschaftlich bewiesen, dass das zentrale Nervensystem früher ermüdet, als die beteiligte lokale Arbeitsmuskulatur. Das bedeutet, dass du, wenn du dich erschöpft fühlst im Laufe eines Wettkampfs, dich Gedanken ans Aufgeben bedrängen, noch gar nicht am Ende deines körperlichen Leistungsvermögens bist. Klingt das nicht vielversprechend? Ungeahnte Potenziale warten darauf, ausgeschöpft zu werden!

Müssen wir Triathleten uns also erst in jahrelanger Meditation üben, um unsere besten sportlichen Leistungen abrufen zu können? Ja und nein. Wer auf ein sofortiges Wunder hofft, wird wohl enttäuscht werden. Je länger und intensiver das mentale Training, desto größer die Aussicht auf große Leistungen, auch unter schwierigen und herausfordernden Bedingungen.

 

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körperlich und mental bestens vorbereitet für den großen Tag

 

 

Gute Aussichten

Aber wir können sehr wohl auch kurzfristige Erfolge erzielen, wenn wir uns anregen lassen, uns mit der Entwicklung unserer mentalen Fähigkeiten zu beschäftigen. Wer spüren und beschreiben kann, WIE es sich anfühlt, WENN es sich gut anfühlt, kann diesen «idealen Leistungszustand» gezielt mithilfe von Auslösern ansteuern. Und wer spüren und beschreiben kann, WIE es sich anfühlt, WENN man gestresst ist oder Angst hat, kann diese Gefühle gezielt mit bestimmten Techniken regulieren.

 

Auch die anderen drei Supertalente sind übrigens bemerkenswert: der Eismann, der eine Stunde lang in Badehose in einem Eiskasten sitzt, die beiden jungen Frauen, die frei eine 500m steile Bergwand erklettern und der Blinde, der wie eine Fledermaus seine Umgebung über das Hören erkennt.

Aber schaut es euch selbst an….hier geht es zu der Dokumentation.Viel Spaß!

Und wenn ihr mehr über euren persönlichen idealen Leistungszustand erfahren wollt, ich informiere Euch gerne – schreibt einfach eine mail an evahelms@sportmentalcoaching-rueckenwind.de

 

 

Quellen:

Dr. James E. Loehr, Persönliche Bestform durch Mentaltraining für Sport, Beruf und Ausbildung, 1982

Michele Ufer, Mentaltraining für Läufer, 2016

 

 

Stärker werden im Triathlon – welcher Typ bist du? – Teil III

die meisten Triathleten schwimmen am liebsten im Neo

Nennen wir sie einfach mal Luisa (und es gibt bestimmt auch sehr viele Luis!!) – unsere Trainingsweltmeisterin, über die ich heute im dritten Teil meiner Blogserie schreiben möchte. Luisa ist eine unglaublich starke Athletin, läßt niemals eine Einheit ausfallen und hält beim Radtraining problemlos mit den Jungs mit. Sie genießt deshalb viel Respekt bei ihren Trainingskollegen und -kolleginnen, wirkt sie doch schier unschlagbar. Allerdings nur bis zum Wettkampftag: denn hier wendet sich das Blatt: die vermeintlich schwächeren Konkurrenten ziehen an ihr vorbei, und sie landet entgegen aller Erwartungen abgeschlagen auf hinteren AK-Plätzen. Das empfindet sie als tief frustrierend – Selbstzweifel breiten sich aus, Luisa verliert nach und nach das Vertrauen in ihre eigene Leistungsfähigkeit. Und noch schlimmer: die Freude an ihrem Sport. Aus Angst vor der fast schon erwarteten Enttäuschung meldet sie sich zunehmend bei weniger Rennen an. Im Gegenzug trainiert sie allerdings nur noch härter, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

 

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…und wenn es heute wieder nicht so gut läuft?

 

RÜCKENWIND Gedanken.

Es gehört einiges an Mut und Offenheit dazu, über die eigenen enttäuschten Erwartungen zu sprechen.  Für einen ehrgeizigen Athleten mag das einem Eingeständnis von Schwäche gleichkommen. Ein Sportmentalcoach ist daher eine gute Anlaufstelle – denn er hört zu und bewertet nicht. Er gibt keine Ratschläge, hat aber dafür kreative Ideen parat, ist Impulsgeber für Veränderungen.

Wettkämpfe als Test zu sehen, als Test für das eigene «Gutsein», für die eigene Wertigkeit, ist ein gewagtes Glücksspiel: mit einiger Wahrscheinlichkeit endet das auf Dauer nicht nur in einer Gedanken – sondern auch in einer Leistungssackgasse. Wenn Luisa jede einzelne Trainingseinheit bereits als «Rennen» erlebt, wie kann sie dann am Tag X ihre bestmögliche Leistung abrufen? Ihr Tank ist ja schon leer, wenn sie nur am Start steht.

Ändern wir also in einem Gedankenspiel mal die Perspektive für Luisa: ein Triathlonwettkampf wird zu einer Belohnung für lange und harte Arbeit, und dient nicht mehr länger als Leistungsnachweis, den sie unter maximalem Druck bewältigen muss.  Statt sich an  diesem inneren Druckgefühl zu orientieren, lernt Luisa, freundlich mit sich selbst umzugehen und ihren tatsächlichen idealen Leistungszustand realistisch einzuschätzen. Auch an ihren äußeren Umständen kann sie noch arbeiten, neben Taktik und Technik insbesondere die inhaltliche Optimierung ihrer Trainingsstruktur.  Sie arbeitet gerne hart im Training? Das darf sie weiterhin. Zusätzlich zu den unverzichtbaren, harten Schlüssel-Trainingseinheiten gibt es die unterstützenden Einheiten mit verbindlichen Belastungsobergrenzen. Wichtig die Auswahl der richtigen Begleitung: mit einer starken Gruppe zu radeln, macht zwar Spaß, überschreitet aber leider zu oft die Trainingsvorgaben! Sinn: Wer versteht, warum er etwas tut, ist motivierter, es zu tun!

 

Gelassen am Start, bestmöglich durch den Wettkampf

Mentale Wettkampfvorbereitung ist ein Prozess und beginnt weit vor dem eigentlichen Wettkampftag. Aber es lohnt sich: gibt es Schöneres, als sich im Ziel selbst positiv zu überraschen? 🙂

 

P.S. Ich weiß wovon ich spreche: denn ich war selbst mal Trainingsweltmeisterin, was einige Jahre lang auch ziemlich gut geklappt hat, bis Motivation und Leistung stagnierten – das war ganz schön frustrierend! Wie sind da deine Erfahrungen?

 

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Zeit fürs Training!

Schreib mich an, ich freue mich darauf!

evahelms@sportmentalcoaching-rueckenwind.de

In diesem Sinne, ab in die Laufschuhe……

 

Genau darum liebe ich meinen Sport….

Heute möchte ich Euch gerne eine ganz besondere Athletin vorstellen, ihr Name ist Judith Mess, sie ist 28 Jahre alt und lebt in Haar bei München. Nach fast 20 Jahren leistungsstarkem Triathlon stand dieses Jahr eine völlig neue Herausforderung auf  ihrem Plan: der Zugspitzmarathon im Juli. Mit 43,3km und 3965 HM ein mehr als imposantes Ziel! Leider kam es nicht dazu….denn sie musste krankheitsbedingt am Tag zuvor absagen. Jeder, der so etwas auch schonmal erleben musste, weiß, wie mies sich das anfühlt und wie sehr man mit so einer vermeintlichen «Niederlage» hadern und ringen kann. Bemerkenswert an Judith ist ihre einzigartige Einstellung zu ihrem Sport – nicht als Lippenbekenntnis, sondern als echte mentale Stärke, die ihr auch über solch gebrauchte Tage hinweghilft. Wenn es mal so ganz, ganz anders läuft als geplant….

 

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Genau darum liebe ich meinen Sport…

 

Wie macht sie das? Sie fokussiert sich einerseits sehr klar und genau auf ihre Ziele, bereitet sich akribisch auf die jeweilige Herausforderung vor (um Stress und Unruhe zu vermeiden!) und verliert andererseits dabei nicht ihren sportlichen Weg dorthin aus den Augen…und das sind die vielen wunderbaren, stolz und glücklich machenden Trainingseinheiten!

Das zu lesen, hat mich nicht nur SEHR begeistert, sondern auch bestätigt, dass ich mit meinem Gedankenansatz im Sport Mental Coaching auf dem richtigen Weg bin. Deshalb habe ich sie um ein kleines Interview gebeten….danke, liebe Judith, für Deine Bereitschaft, von Dir zu erzählen!

 

Aber lest selbst…..hallo Judith! 

 

1.) Ich würde dich zunächst gerne einfach kurz vorstellen: wo lebst du, wie alt bist du und was machst du beruflich?

Ich lebe in Haar bei München, bin 28 Jahre alt und bin Wirtschaftsjuristin und arbeite in einem Unternehmen in der Rechtsabteilung.

 

2.) Wann und wie bist du zum Triathlon gekommen? Welches ist dein größter Erfolg?

Meinen ersten Triathlon habe ich mit 9 Jahren (1998) gemacht, wie es genau dazu kam, weiß ich daher nicht mehr so genau. Ich bin mit dem Sport quasi groß geworden. Schwimmen, Radfahren und vor allem das Laufen gehören bei mir einfach dazu. Mein größter Erfolg war sicherlich meine zweite Langdistanz in Roth 2013, die ich in einer Zeit von 9:50h finishte. Dass ich das geschafft habe, kann ich manchmal jetzt kaum glauben.

 

3.) Hast du zwischendurch auch mal in andere Sportarten reingeschnuppert?

Eigentlich nicht, ich war dem Triathlon immer treu. Klar lag mal mehr und mal weniger der Fokus auf dem Sport. Aber irgendwie fehlt mir einfach was, wenn ich nicht schwimme, radel und laufe. Da ich im Jugendbereich einfach richtig schlecht geschwommen und dafür umso besser gelaufen bin, habe ich mir oft überlegt nur noch zu Laufen, doch dabei hat mir einfach immer etwas gefehlt.

 

4.) Welches war dein emotionalstes und schönstes Rennen?

Mein emotionalstes Rennen war sicherlich meine erste Langdistanz 2012. Da ich den Sport ja schon als Kind gemacht habe, habe ich immer zu den Erwachsenen aufgeschaut, die diese unfassbar lange Strecke gemeistert haben. Für mich war das utopisch, aber auch ein großer Traum. Diesen Traum habe ich mir dann 2012 realisiert. Und genau das habe ich mir in den schweren Phasen des Rennens immer wieder vor Augen geführt, die letzten 20km war ich stehend k.o., doch ich habe mich weiter gepusht und immer an die kleine Judith von früher gedacht, die auch mal so ein Rennen bestreiten wollte. Im Ziel war ich dann einfach nur platt, realisiert, was ich da geschafft habe, habe ich erst einige Tage später. Erst da haben sich dann auch wirklich die Emotionen bereit gemacht, am Renntag war ich einfach nur über meine gute Zeit (10:09h) und meinen Europameistertitel froh ☺

 

5.) Plaudern aus dem Nähkästchen: ist dir mal im Wettkampf so richtig was daneben gegangen? 😉

Mmh, so richtige Pannen habe ich glücklicherweise noch nicht erlebt, klar hat man mal Probleme aus dem Neo zu kommen oder ähnliches. Ich versuche mich aber immer sehr gewissenhaft vorzubereiten, sodass Pannen vermieden werden, denn diese bringen nur unnötige Unruhe bei mir.

 

6.) Hast du ein bestimmtes Vorstart-Ritual am Wettkampftag? Bist du sehr nervös?

Ein gewisses Ritual habe ich nicht, ich versuche aber mich die Tage vorher auf das Rennen einzustellen und die Vorbereitungen ohne Stress zu erledigen. Am Wettkampfmorgen bin ich schon angespannt, daher bereite ich alles genau vor, so dass nicht mehr viel schief gehen kann und ich routiniert die Vorbereitungen abschließen kann, um dann ungestresst an der Startlinie zu stehen.

 

7.) Dieses Jahr war anders für dich: Wie kam es, dass du dich für die Teilnahme an einem Trailmarathon entschieden hast?

Durch den Einstieg ins Berufsleben habe ich gemerkt wie schwer es ist, Sport und Job unter einen Hut zu bekommen. Ich möchte nicht bei Rennen starten und daran denken, wie schnell ich dort vor ein paar Jahren noch war. Außerdem war ich auch müde von dem ständigen schneller, höher, weiter. Ich wollte Sport machen, ich brauchte auch ein Ziel/einen Wettkampf, etwas was mich an meine Grenzen bringt, aber dennoch etwas neues ist, etwas was ich so in der Art noch nie gemacht habe. Und so fiel meine Wahl auf das Trailrunning.

 

9.) Beschreibe doch mal deine Vorbereitung – körperlich und mental!

Zunächst habe ich einfach versucht, so oft wie möglich laufen zu gehen. Doch laufen ist eben etwas anderes als Trailrunning und man kann im Training noch so viele Bergsprints oder ähnliches machen – im Gebirge ist eben anders. Daher habe ich auch einige Trainingsläufe am Wochenende in den Bergen absolviert, das Ziel war hier auch möglichst viele Höhenmeter zu sammeln und aber auch mich auf die technischen Passagen vorzubereiten. Dieser Teil fiel mir am schwierigsten. Ich habe schnell gemerkt, wie ich immer mehr Kraft beim Laufen hatte, doch sobald es etwas technischer wurde, hatte ich echt zu kämpfen. Das war wohl die größte Herausforderung.

 

10.) Und was ist dann passiert?

Nun in der Nacht vor dem Wettkampf ging es mir gar nicht gut, mir war übel, schlecht und ich musste mich sogar einige Male übergeben, sodass ich leider den Start am Rennmorgen absagen musste.

 

11.) Das muss zunächst eine herbe Enttäuschung gewesen sein. Wie bist du mit der vermeintlichen „Niederlage“ umgegangen?

Zunächst war ich natürlich sehr enttäuscht. Ich habe lange auf dieses Rennen hingefiebert und viel Zeit in das Training investiert. Da stellt man sich schon die Frage, ob das alles umsonst gewesen war?! Doch ich habe versucht, mich an die schönen Momente im Training zu erinnern und die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe. In den Bergen zu laufen war eine ganz neue Erfahrung und hat mir so viel Spaß und Kraft gegeben, nein das war nicht umsonst. Diese Erlebnisse zeigen mir auch heute noch, dass es alles andere als umsonst gewesen war. Es ist ok, enttäuscht zu sein, und es war für mich auch wichtig, das Geschehene zu reflektieren, aber ich darf nicht zu lange darüber grübeln und nachdenken, sondern muss nach vorne schauen. Jede Erfahrung ist für etwas gut und bringt einen persönlich weiter. Man darf aber nicht vergessen, wieder nach vorne zu schauen, sich neue Ziele zu suchen und gedanklich einen Strich zu ziehen.

 

12.) Was würdest du ambitionierten Athleten als Gedankenanregungen für ihr Training/Wettkämpfe mitgeben?

Wettkämpfe sind wichtig, gerade im Leistungssport. Man darf ihnen aber auch nicht zu viel beimessen. Sie zeigen auf was wir in der vergangenen Zeit im Training geleistet haben. Man muss aber auch sehen, dass an einem solchen Wettkampftag einfach alles passen muss. Wie oft passiert es im Alltag dass wir einfach einen schlechten Tag haben, mit dem falschen Fuß aufgestanden? Auch so etwas kann bei einem Wettkampftag passieren, man kann eben nun nicht alles planen. Das muss nicht mal eine Krankheit sein, an manchen Tagen läuft es eben nicht und man kann die Trainingsleistung im Wettkampf nicht zeigen. Klar ist das enttäuschend, man sollte dem aber nicht zu viel beimessen. Wir machen den Sport doch weil es uns Spaß macht und ein großteil der Zeit die wir mit dem Sport verbringen, verbringen wir im Training und nur ein geringer Teil im Wettkampf. Im Training sehen wir unsere Fortschritte und kämpfen uns durch Motivationstiefs und nach jedem Training fühlen wir uns besser und sind glücklich und stolz. Diese Glücksmomente sollte man sich vor Augen führen, wenn der Wettkampf mal nicht so läuft. Der Wettkampf ist das Ergebnis einer gewissen Trainingsphase und das Ziel unseres Trainings. Doch bei aller Zielorientierung sollte man den Weg nicht aus dem Blick verlieren und die Zeit beim Sport bewusster genießen, dann fällt es einem auch leichter mit einem unzufriedenen Wettkampfergebnis umzugehen. Wenn man beim Training spaß hat, ist es schon die halbe Miete. Mir ist dies insbesondere bewusst geworden, da ich jetzt viel weniger Zeit zur verfügung habe als ich beispielsweise noch studiert habe.

 

Vielen herzlichen Dank, liebe Judith und weiterhin ganz viel Erfolg und Freude auf Deinem Weg! 

 

 

10 Schritte zur optimalen Wettkampfvorbereitung

Schon mal ein guter Anfang.

Ein kleiner Klick, und der erste Schritt ist getan: die Anmeldung zum nächsten Wunsch-Wettkampf! Ein bunter Mix aus Emotionen durchflutet einen, Vorfreude und Aufregung, Stolz jetzt schon und zugleich auch etwas Nervosität – …das ist toll und ändert sich auch kaum, selbst bei der zehnten oder zwanzigsten Anmeldung!

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das ist das Ziel…

Viele Fragen.

Nun kann es also beginnen, das Abenteuer, und natürlich tauchen recht bald viele Fragen auf: schaffe ich das überhaupt? wie trainiere ich richtig? was brauche ich an Material? wie komme ich am schnellsten durch die Wechselzone? wie bekomme ich meine Nervosität in den Griff? Zu einer guten Wettkampfvorbereitung gehört nicht nur eine saubere konditionelle und technische Vorbereitung, sondern auch ein Entwickeln der eigenen mentalen Stärke.

Alles anders als im Training.

Alle Athleten, die da an der Startlinie nervös mit den Hufen scharren, egal wie leistungsstark, eint das eine Ziel: im Wettkampf, also wenn es darauf ankommt, das abzurufen, was im Training an Leistung erbracht wurde. Und am liebsten noch ein kleines bisschen mehr. 🙂 Allerdings verlässt man dazu nun sein stilles Kämmerlein, bzw. seinen stillen Wald: es gilt, die gleiche Leistung unter ganz anderen Bedingungen abzurufen: das Wetter macht mir vielleicht einen Strich durch die Rechnung, im großen Starterfeld habe ich mich trotz aller guten Vorsätze etwas übernommen, die Radstrecke bot unerwartete Tücken, mein Vereinskollege hat mich überholt, obwohl ich mir soooo sicher war, viel schneller zu sein, es ist mir ein irgendein Missgeschick passiert…..undsoweiterundsofort. Sportler im Wettkampf machen sehr oft den Fehler, viel zu sehr daran zu denken, was nicht passieren darf oder was nicht hätte passieren dürfen.

Pelephant-310551_1280robiert es mal aus: denke NICHT an einen rosa Elefanten! Es wird nicht gelingen…..

Erfolg beginnt im Kopf.

Was also tun? Mir zu sagen oder zurufen zu lassen «Quäl dich, du Sau» – um dann wie von Zauberhand über die Strecke zu fliegen?? Schaut man in die Gesichter auf der Laufstrecke eines Triathlons, dann machen sich Zweifel breit … quäl ich mich grad eh nicht schon genug? Nein, das bringt gar nichts. Man kann seine Grenzen nicht beliebig nach hinten verschieben. Es muss eine antrainierte mentale Stärke her, eine Beständigleit im Tun, eine Fokussierung, eine feine, kleine, individuelle Sammlung an Strategien, um mich durch die Täler, die unweigerlich jeder Wettkampf mit sich bringt, hindurchzulavieren. Auch wenn es nicht Olympia ist! Denn Stress vermindert die Leistungsfähigkeit massiv. Und die Laune erst recht.

10 Schritte zu einem erfolgreichen Wettkampf.

1.)Sichte frühzeitig dein Material und erweitere/erneuere es gegebenfalls – bloß keine Experimente kurz vor dem Wettkampf, eben mal ein paar neue Laufschuhe, eine neue Sitzposition auf dem Rad, ein neuer Riegel etc…

2.) Ist dein sportliches Ziel angemessen? Such dir eine solide Trainingsberatung zur realistischen Umsetzung.

3.)  Steht dein Ziel im Einklang mit deinen persönlichen Umständen? Ohne Unterstützung wird es schwer. Sprich mit deinem Umfeld, trefft gemeinsam Vereinbarungen, die für alle Beteiligten okay sind.

4.) Triathlon stellt trotz seiner gleichförmigen Bewegungsausführung technische Ansprüche – beherrscht du deine drei Disziplinen?

5.) Nun wird es Zeit, deine Aufmerksamkeit auf dich selbst zu lenken – vergleichen mit anderen macht nur Stress im Kopf – du machst diesen Sport nur für dich alleine! Das kann man mit einfachen Übungen ganz wunderbar im Alltag trainieren.

6.) Lerne, wahrzunehmen, wie du dich in starken, erfolgreichen Momenten fühlst. Daraus entstehen Gedankenbilder, die du dir zur Unterstützung abrufen kannst im Wettkampf.

7.) Es gibt Strategien, um aktiv gegen Müdigkeit, Nervosität, Stress oder Angst anzugehen….diese sollten lange vorher und ausgiebig geübt werden – nützlich auch im Alltag, z.B. im stressigen Job!

8.) Lerne Deine Impulse zu steuern…z.B. Ärger. Einen Schlag an den Kopf beim Schwimmen schnell wegzustecken, nicht lange darüber grübeln…

9.) Schau dir deine Strecken genau an und trainiere unter möglichst wettkampfähnlichen Bedingungen, das Automatisieren all deiner Abläufe verhilft dir zu Ruhe und Gelassenheit.

10.) Lege dir ein festes Vorstartritual zurecht!

Du wünscht dir unterstützenden RÜCKENWIND bei der mentalen Wettkampfvorbereitung? Dann informiere dich über die Möglichkeiten, die ich dir ganz individuell mit Sportmentalcoaching und meiner langjährigen Wettkampferfahrung bieten kann : einfach eine unverbindliche Nachricht mit deinem Anliegen an evahelms@sportmentalcoaching-ruckenwind.de schicken!

Sind Stürze Kopfsache?

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wenn die Radschuhe mal stehen bleiben müssen….

Neulich,

da erhielt ich eine email mit einer Geschichte. Es war die Geschichte einer begabten Triathletin, die hochmotiviert in einen Triathlon- Wettkampf, eine anspruchsvolle olympische Distanz (1,8 – 41 – 10) startete und nach hervorragender Schwimmzeit als elfte gesamt aus dem Wasser stieg. Nichts schien ihren starken Auftritt an diesem Tag stoppen zu können, doch bereits nach 4km war ihr Sporttag zu Ende. Sie stürzte ohne Fremdeinwirkung auf der Radstrecke, kam unvermittelt von der Strecke ab und schleuderte quer über die Straße, überschlug sich. Zum Glück ging das Ganze einigermaßen glimpflich aus, sie kam mit Schürfwunden und einigen blauen Flecken davon.

 

Dennoch nagte der Unfall an ihr, sie stellte ihre eigene mentale Stärke in Frage, haderte, zweifelte, überlegte sich, ob es sein könne, dass ihr Unterbewusstsein für diesen Sturz verantwortlich sei und ob sie von ihm im wahrsten Sinn des Wortes ausgebremst wurde, weil sie einem gespürten Leistungsdruck nicht standhalten konnte. Sie fragte sich ebenfalls, ob sie den Fall noch hätte verhindern können und ob es mentales Aufgeben sei, dass sie den Sturz nicht abfangen konnte.

Mir begegnen immer wieder sehr ehrgeizige Altersklassenathleten. Sie organisieren diszipliniert ihren Alltag aus Vollzeitberuf, Sport und Privatleben. Zugleich setzen sie sich aber oft selbst stark unter Druck und sind damit eher anfällig für das Gefühl von Versagen, wenn ein Ergebnis mal nicht so ausfällt wie erwartet. Oder gar ein Rennen nicht beendet werden kann. Hat nun also das Unterbewusstsein meiner Triathletin ihr Schicksal gesteuert? Nein, natürlich nicht. Eine Sturzsituation entsteht aus einem Moment des Zufalls heraus, eine kleine Unachtsamkeit, ein Fahrfehler oder eine Fremdeinwirkung und schon ist es passiert.

Was passiert dabei im Kopf? Neurobiologisch ist die Amygdala, ein Komplex aus mandelförmigen Kernen im mittleren Bereich unseres Gehirns, für die emotionale Bewertung eines externen Impulses (=bedrohliche Sturzsituation) verantwortlich. Da wir meist als Kinder schon früh die Erfahrung gemacht haben, dass Stürze weh tun, ist die abgespeicherte Emotion in diesem Moment natürlich Angst. Angst vor dem zu erwartenden Schmerz. Die Amygdala löst die passenden vegetativen Reaktionen aus: z.B. ein Zusammenzucken, ein Aufschrei, ein erhöhter Puls.

Kann ich meine Reaktion dann steuern? Wie wir nun in der Situation handeln – um uns damit eventuell vor dem Aufprall auf der Straße zu bewahren – entscheidet sich daran, ob wir einen dazu passenden neuronalen Aktionsplan haben, soll heißen verstandene und lang und gut geübte Technik! Dies scheitert leider häufig an den Rahmenbedingungen: wer zeigt mir das? wie und wo trainiere ich, was zu tun ist, wenn das Hinterrad z.B. ausbricht oder die Seitlage bedrohlich schief wird? Beobachtet man die zum Teil akrobatischen Kunststücke von Profirennradfahrern, kann man erfassen, wieviel an jahrelangem Sturz- und Fahrtechniktraining nötig ist, um eine solche Sicherheit auf dem Rad zu erlangen. Wer sich mal in das Thema «richtig stürzen» beim MTB einlesen möchte, findet hier einen guten Text dazu.

Wir sind zwar keine Profis, aber wir können trotzdem mentale Stärke aus technischer Sicherheit gewinnen! Ein Sturz läßt sich damit nicht zu 100 Prozent abwenden, aber vielleicht doch die eine oder andere brenzlige Situation retten. Daher hier die Empfehlung, sich immer wieder mal mit den technischen Anforderungen des Radsports zu beschäftigen, sei es zur Wiederholung oder natürlich ganz besonders als Rookie. Kann ich schnell auf unerwartete Situationen reagieren, richtig bremsen oder einem Hindernis ausweichen? Werde ich instabil, wenn ich eine Hand vom Lenker nehmen muss? Habe ich genug Selbstvertrauen, wenn es eng wird auf der Strecke? All dies könnt Ihr im RÜCKENWIND Seminar «sicher auf dem Rad im Triathlon» lernen und üben.

 

Nächster Termin am Sonntag, den 28.8. um 10 Uhr, Treffpunkt: 69198 Schriesheim, Industriestr. 7

Info & Anmeldung: evahelms@sportmentalcoaching-rueckenwind.de

 

 

 

 

 

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